Weihnachten ist vorbei, das neue Jahr hat begonnen. Nur so richtig in Weihnachts- oder Neujahrsstimmung war ich nicht, denn hier sind die Tage gleich lang geblieben, die Temperatur ist immer noch 35 °C im Schatten, und zumindest Weihnachten ist an mir mehr oder weniger unbemerkt vorbeigegangen.
Für die meisten Ghanaer ist der Abend des 24. Dez. relativ unwichtig, so auch für meine Gastfamilie, am 25. geht man lange in die Kirche, und am 26. werden Geschenke unter Freunden und Familie verteilt.
Bei uns blieb der Kirchenbesuch aus, dafür backte Sissi (meine Gastmutter) den ganzen Tag Kuchen und meine Gastbrüder und ich kochten jede Menge Essen, welches wir dann an ein Waisenhaus in Agona Swedru spendeten.
Das Essen bestand aus einer Runde Muffins (gebacken mit Hilfe von Sissi), einer Portion Reis mit Gemüse und Hühnchen und Orangensaft für alle. Dazu gab es Musik aus der von David mitgebrachten Musikanlage. Nach dem Essen wurde getanzt und es wurden einige Spiele gespielt (jeder zieht einen Zettel auf dem irgendein Blödsinn steht, den derjenige dann vor allen anderen machen muss). Ich hatte viel Spaß, und die Kinder freuten sich über unseren Besuch. Eine ungewohnte aber schöne Weise, Weihnachten zu feiern.
Am letzten Weihnachtsfeiertag ging ich mit einem meiner Lehrerkollegen essen und verteilte in meiner Familie ein paar kleine Geschenke.
Keine Plätzchen, kein Weihnachtsbaum, kein Zimtgeruch und kein gemeinsames Essen mit der Familie. Und kein Schnee, obwohl es das in Deutschland ja auch nicht gab. Weihnachten war also eher ungewöhnlich für mich, genau wie Silvester, das ich mit 25-30 anderen Freiwilligen am Strand nahe Accra verbrachte. Feuerwerk gab es fast keines, dafür konnte man durch den ersten Sonnenaufgang des Jahres schwimmen.